Die Weltbesten in Aktion

Live-Streams, Match-Highlights, Exklusives und mehr!
Samstag 22 November 2025, 08:00

Clàudia Pons: „Diese Futsal-Weltmeisterschaft der Frauen ist ein wahr gewordener Traum“

  • Spanien ist unter den Teilnehmern der ersten FIFA Futsal-Frauen-Weltmeisterschaft™

  • Laut Cheftrainerin Clàudia Pons markiert die erste Ausgabe einen Wendepunkt für den Frauenfutsal

  • Im Interview spricht Pons über die Gegner Spaniens, die Bedeutung des Turniers, die Futsal-Frauen-Weltrangliste und ihre Erwartungen an das Gastgeberland

Für Tausende Futsal-Spielerinnen auf der ganzen Welt ging ein Traum in Erfüllung, als Marokko und Argentinien die erste Ausgabe der FIFA Futsal-Frauen-Weltmeisterschaft™ eröffneten.

Als der FIFA-Rat im Dezember 2022 die Einführung des Wettbewerbs genehmigte, wurde für alle im Frauenfutsal ein lang gehegter Wunsch wahr.

Clàudia Pons ist eine der führenden Persönlichkeiten, die sich für den Frauenfutsal einsetzen. Die ehemalige Spielerin ist seit 2018 Trainerin der spanischen Nationalmannschaft und eine angesehene Stimme in diesem Sport.

„Das ist ein großer Schritt nach vorne, auf den wir schon lange hingearbeitet haben. Jetzt ist es an der Zeit, zu zeigen, dass wir bereit sind, diese Chance zu nutzen und auf globaler Ebene zu konkurrieren“, sagt sie.

„Für mich ist damit ein Traum wahr geworden. Es wäre schön gewesen, selbst als Spielerin anzutreten. Der Hauptzweck der Nationalmannschaft ist es, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen – auch wenn es diese damals noch nicht gab. Wir haben den ersten Schritt getan, indem wir uns für die Weltmeisterschaft auf den Philippinen qualifiziert haben, und jetzt sind wir entschlossen, den Traum jeder Spielerin wahr werden zu lassen.

Diese Weltmeisterschaft gibt uns die Möglichkeit, gegen internationale Mannschaften zu spielen, was bisher oft nur sehr sporadisch oder gar nicht möglich war. Dieser Sport gewinnt zunehmend an Dynamik und es sind weitere Wettbewerbe in Planung. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem Futsal als Sportart, die große Zuschauermengen anzieht, ins Gespräch kommen kann. Dabei sind wir uns der aktuellen Situation bewusst."

Dies ist Pons siebtes Jahr als Cheftrainerin der Nationalmannschaft. Unter ihrer Leitung gewann Spanien die Europameisterschaft in den Jahren 2019, 2022 und 2023. Die Teilnahme an dieser historischen Futsal-Weltmeisterschaft der Frauen ist nach all der harten Arbeit bereits eine große Belohnung.

„Als ich 2018 die Nationalmannschaft übernahm, war das Ziel, sich für die erste Europameisterschaft zu qualifizieren. Jetzt sprechen wir über die erste Frauen-Weltmeisterschaft überhaupt. Das ist wirklich aufregend. Wir arbeiten seit Jahren daran, den Frauenfutsal zu fördern, und haben dabei zahlreiche Herausforderungen gemeistert, was uns noch mehr für die Zukunft begeistert“, erzählt Pons.

Spanien spielt in Gruppe B zusammen mit drei der zehn besten Teams der FIFA-Futsal-Weltrangliste der Frauen: Kanada, Kolumbien und Thailand. Die im Mai 2024 offiziell eingeführte Rangliste diente dazu, die Auslosung der Teams für das Turnier zu bestimmen. Die am 29. August veröffentlichten Platzierungen waren hierfür maßgeblich.

Diese Weltrangliste hat die Sichtbarkeit des Frauenfutsals erhöht. „Es ist wirklich wichtig, endlich eine Frauenrangliste zu haben. Alles fügt sich zusammen, und wir erreichen die Ziele, die uns auf Kurs halten. „Wir möchten nicht hinter Brasilien stehen, das aktuell an der Spitze steht, aber das motiviert uns, sie zu überholen. Als Verband streben wir immer danach, unter den ersten zwei oder drei zu sein – oder sogar die Rangliste anzuführen.“

Pons ist auch der FIFA und ihrem Präsidenten Gianni Infantino dankbar, dass sie grünes Licht für die lang erwartete Futsal-Weltmeisterschaft der Frauen gegeben haben.

„Das ist ein Meilenstein und gibt den weltbesten Futsal-Spielerinnen endlich die globale Bühne, die sie verdienen“, sagte Infantino in seiner Videobotschaft an die Teilnehmer der Auslosung für das Turnier. Die spanische Trainerin sieht das genauso.

„Wir haben immer wieder um eine Chance gebeten, uns zu beweisen, und schließlich haben wir sie bekommen. Jemand hat uns gehört“, fährt Pons fort. „Ich hoffe nur, dass wir eine anständige Leistung zeigen und uns weiter verbessern können. Das wird uns helfen, zu wachsen, unsere Fangemeinde zu vergrößern, mehr Mädchen für den Futsal zu begeistern, mehr Wettbewerbe zu organisieren und unseren Bekanntheitsgrad international zu steigern.“

Als ehemalige Trainerin der spanischen Jugendmannschaften ist Pons für das diesjährige Turnier optimistisch, das für sie am Samstag mit dem Spiel gegen Thailand beginnt. Dabei vergisst sie jedoch nicht, wie schwierig es sein wird, ihr Ziel zu erreichen. „Wenn man ein solches Ziel vor Augen hat, sind die Ambitionen sowohl beim Trainerstab als auch bei den Spielerinnen sehr hoch. Bei der Weltmeisterschaft werden die Spiele sehr unterschiedlich und sehr anspruchsvoll sein. Jeder Gegner wird uns herausfordern, Höchstleistungen zu erbringen.“

Der Austragungsort dieser Futsal-Weltmeisterschaft der Frauen auf den Philippinen könnte von großer Bedeutung sein. Das Land plant, für das Turnier, das in der einzigen Gastgeberstadt Pasig in der Nähe der philippinischen Hauptstadt Manila ausgetragen wird, alle Register zu ziehen.

„Es wird eine faszinierende Weltmeisterschaft werden. Am Anfang mag es noch etwas ungewohnt sein, aber mit der Zeit kann man sich davon mitreißen lassen. Frauenfutsal ist pure Unterhaltung, und ich denke, genau das werden wir zu sehen bekommen. Hoffentlich wird das Land zahlreich vertreten sein, damit wir die bestmögliche Atmosphäre haben und noch viel mehr Menschen anziehen können“, so Pons.

„Schon beim Gedanken daran werde ich emotional. Ich habe oft davon geträumt. Man überlegt, wie es sich anfühlen wird. Und jetzt passiert es tatsächlich. Es wird bald Realität. Man erinnert sich an Teamkolleginnen, die für die Nationalmannschaft gespielt haben, und an diejenigen, mit denen man zusammengearbeitet oder gespielt hat. Jetzt habe ich das Glück, das Ganze von der Seitenlinie aus mitzuerleben.

„Ich fühle mich sehr verantwortlich. Wir sollten nicht vergessen, wie weit unser Sport gekommen ist und welche Spielerinnen sich dafür eingesetzt haben, dass wir heute diese Chance haben.“