Der brasilianische Trainer Antonio Carlos Zago ist sich bewusst, was die Begegnungen gegen Gastgeber Algerien sowie Andorra im Rahmen der Pilotphase der FIFA Series™ für Bolivien bedeuten.

„Diese Länderspiele sind für uns sehr wichtige Ernstkämpfe. Die Liga in Bolivien ist nicht sehr stark. Die Wettbewerbe mit dem Nationalteam sowie die Copa Libertadores oder die Copa Sudamericana für die Klubs sind deshalb sehr wichtig“, betont der seit vergangenem Oktober amtierende Zago gegenüber der FIFA.

„Wir fördern den bolivianischen Fussball. Die Spiele gegen afrikanische und europäische Teams in Algerien sind für uns daher eine grosse Chance. Sie sind entscheidend für die Vorbereitung auf die Copa América 2024 sowie die Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 26“, fügt der 55-Jährige an.

Bolivien liegt in der CONMEBOL-Ausscheidung mit insgesamt zehn Teams derzeit auf Platz neun, wobei Südamerika sechs direkte WM-Startplätze hat. Mit drei von 18 möglichen Punkten hat das Team von Zago nur zwei Punkte Rückstand auf Paraguay auf Rang sieben, der den Einzug ins Play-off-Turnier sichert.

„Das bolivianische Volk soll von der WM träumen, und der Traum soll Realität werden. Dafür arbeiten wir hart. Seit 30 Jahren wartet Bolivien auf eine WM-Qualifikation. Vielleicht gelingt es dieses Mal“, betont er.

In Zagos Team, das ein Durchschnittsalter von lediglich 26,44 Jahren aufweist, stehen gleich acht U-23-Spieler, von denen sechs das Olympia-Vorbereitungsturnier 2024 der CONMEBOL bestritten. Was sind die Ziele? „Die Jungen zu fördern, die beim vorolympischen Wettbewerb so gut spielten.“

Die FIFA Series™ kommt daher gerade richtig. „Dies ist eine sehr wichtige FIFA-Initiative, weil sie Kontinente verbindet“, lobt der Trainer, der in seiner 16-jährigen Aktivkarriere in Brasilien, Spanien, Japan und der Türkei spielte.

„Die Spieler sind motiviert, genau wie wir. Mit einer guten Leistung wollen wir uns für weitere Ausgaben der FIFA Series empfehlen. Diese Spiele sind für den bolivianischen Fussball wichtig. Wir hoffen, in den nächsten Jahren weitere Möglichkeiten zu erhalten.“

Guillermo Viscarra, Boliviens Stammtorhüter bei der WM-Qualifikation, freut sich ebenfalls auf die FIFA Series™. „Wir schätzen uns sehr glücklich, bei der ersten Ausgabe dabei zu sein. Wir wollen den Zuschauern in den Stadien und vor den Fernsehern ein grosses Spektakel bieten“, betont der 31-Jährige nach seiner Ankunft in Algerien.

Der Torhüter von The Strongest, einem der besten Klubs seines Landes, äussert sich auch zu den Zielen: „Wir sind hier, um uns auf die Copa América und die verbleibenden Spiele in der WM-Qualifikation vorzubereiten. In diesen von der FIFA organisierten Spielen möchten wir aber auch zeigen, wohin unser Weg geht. Es ist wichtig, gute Ergebnisse zu erzielen und Vertrauen zu tanken.“

Viscarra, der 2018 kurzzeitig in Israel spielte, fügt hinzu: „Bolivien hat schon lange nicht mehr in Afrika gespielt. Die Spiele gegen Teams anderer Kontinente helfen uns sehr. Das ist eine neue Erfahrung, die wir nutzen möchten. Die Spiele zeigen uns, wo wir stehen.“

Der Torhüter erachtet die FIFA Series™ als wichtiges Instrument bei der Fussballförderung und schätzt diese Erfahrung sehr. „Von der FIFA organisierte Freundschaftsspiele sind eine ganz andere Dimension. Die Bedingungen sind anders und erinnern mehr an einen Ernstkampf. Dementsprechend treten die Spieler auf. Wir sind uns bewusst, dass die ganze Welt zuschaut.“

Viscarra hofft deshalb, dass die FIFA den Fussball mit solchen Initiativen weiterfördert, die er sowohl sportlich als auch persönlich als grosse Bereicherung erachtet.