Donnerstag 29 Februar 2024, 08:00

Football for Schools“ eröffnet in Doha neue Perspektiven

  • Seminar zur Einführung eines digitalen Überwachungs- und Bewertungssystems für Football for Schools am 26. und 27. Februar in Doha

  • Erörterung der Begleitumstände des Programms durch Expertengremium

  • Mehr als die Hälfte der Mitgliedsverbände mit Beteiligung an „Football for Schools“

Nach Stationen in Kuwait, Bahrain und Oman war „Football for Schools“ zum Abschluss seiner Februar-Tour durch den Nahen Osten in Katar zu Gast. In Doha ging es allerdings nicht darum, das Programm vor Ort zu lancieren, denn dort war der Startschuss bereits 2022 gefallen. Vielmehr galt es, das Erreichte zu konsolidieren, den bisherigen Verlauf zu bewerten und ein digitales System zur Überwachung und Bewertung des Programms einzurichten. Bei dem Workshop, der am 26. und 27. Februar in der katarischen Hauptstadt stattfand, kam ein Gremium mit Experten von 13 FIFA-Mitgliedsverbänden, der UNESCO und des Programms „Generation Amazing“ zusammen. Das Programm „Football for Schools“ befindet sich mitten in der Umsetzungsphase und zielt darauf ab, Mädchen und Jungen den Zugang zum Fussball zu erleichtern und das Bildungssystem in 211 Ländern durch die Werte des Sports zu stärken. 107 der insgesamt 211 FIFA-Mitgliedsverbände haben sich bereits auf das Abenteuer eingelassen und sich „Football For Schools“ angeschlossen.

„Die Organisation und der Inhalt dieses Seminars sprechen für sich, was unser aller Engagement für diesen Sport und künftige Generationen auf der ganzen Welt betrifft“, betont Mansour Al Ansari, Generalsekretär des Fussballverbands von Katar, in seiner einleitenden Rede. „Sport und Bildung gehen Hand in Hand: Sie haben viele wichtige Prinzipien gemein, die mit den Zielen dieses Seminars übereinstimmen.“ „Der katarische Fussballverband hat sich verpflichtet, in der Region und weltweit eine wichtige Rolle zu spielen. Er leistet einen direkten und positiven Beitrag dazu, dass Millionen von Kindern die Chance bekommen, durch den Fussball zu lernen und sich auszuzeichnen“, so der Generalsekretär des Verbands, dessen Land die letzte FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ausgerichtet hat und in dem im Oktober 2023 bereits ein „Football for Schools“-Seminar für Frauen stattgefunden hat.

Diesmal ging es in den Debatten um die Wirkung, die das Programm „Football for Schools“ auf die 40 Millionen Kinder haben kann, die weltweit bereits davon profitieren konnten, sowie um die Bestimmung der besten Instrumente und Ansätze zur Messung dieser Wirkung in den 211 Mitgliedsverbänden. Daher kamen Vertreter von Mitgliedsverbänden aus aller Welt bei dieser symbolträchtigen Veranstaltung zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Optimierungsmöglichkeiten zu erörtern. „Zum ersten Mal kommen hier die Verbandsvertreter zusammen, um zu überlegen, wie wir ein digitales System zur Überwachung und Bewertung des Programms ‚Football for Schools‘ einführen können“, erklärt Fatimata Sidibe, seit 2022 Programmdirektorin. „Überwachung und Bewertung sind für alle Projektmanager eine grosse Herausforderung. Es ist leicht, ein Programm umzusetzen, aber die Messung seiner Wirkung ist sehr kompliziert.“ Sidibe weiter: „‚Football for Schools‘ verfügt zwar über Instrumente zur Bewertung und Überwachung der quantitativen Ergebnisse und Indikatoren, aber wir hatten bisher nicht die Möglichkeit, die Wirkung des Programms auf qualitativer Ebene zu erfassen. Letztendlich zielen wir darauf ab, den Verbänden die Arbeit mit einem einfachen und benutzerfreundlichen Überwachungstool zu erleichtern, das keine zusätzliche Arbeitsbelastung darstellt. Daher haben wir bei ‚Football for Schools‘ beschlossen, im Rahmen dieses Seminars gemeinsam mit den Vertretern der Mitgliedsverbände aller sechs Konföderationen über eine Lösung nachzudenken, mit der die Wirkung der Lebenskompetenzen auf die Kinder gemessen werden kann.“

DOHA, QATAR - FEBRUARY 27: FIFA Football for Schools Global M&E Expert Panel Workshop on Februray 27, 2024 in Doha, Qatar. (Photo by Vinod Divakaran/FIFA)

Zum ersten Mal kommen hier die Verbandsvertreter zusammen, um zu überlegen, wie wir ein digitales System zur Überwachung und Bewertung des Programms ‚Football for Schools‘ einführen können.

Fatimata Sidibe
Football for Schools Programmdirektorin

Zu diesem Zweck haben sich 13 Verbände aus sechs Konföderationen bereit erklärt mit der FIFA und ihren Partnern UNESCO-IBE (Internationales Büro für Bildung) und Generation Amazing zusammenzuarbeiten, um ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten und eine „In-House-Lösung“ zu definieren, die von der Technologieabteilung der FIFA in die Computersprache übersetzt wird. Ein solches digitales Überwachungs- und Bewertungssystem wird in Puerto Rico und Guyana (Concacaf), Tonga und Fidschi (OFC), Moldawien und Lettland (UEFA), Saudiarabien, Indien, Guam und Katar (AFC), Malawi und Namibia (CAF) sowie in Paraguay (CONMEBOL) eingeführt. Dieser Ansatz ist ganz im Sinne der Vision von FIFA-Präsident Gianni Infantino, den Fussball wirklich global zu machen und Veränderungen im Leben der Kinder herbeizuführen. Er stimmt auch mit den Leitlinien von Kenny Jean-Marie, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände, überein, der das Team von ‚Football for Schools‘ in seine Abteilung aufgenommen hat.

„Das UNESCO-IBE unterstützt das Programm ‚Football for Schools‘ sehr gern, da dieses Projekt über den Fussball Lebenskompetenzen vermittelt“, erklärt Mallorie Trannois, beim in Genf ansässigen UNESCO-IBE verantwortlich für die Betreuung von Programmen und Partnerschaften. „Heutzutage ist in allen Branchen von Lebenskompetenzen die Rede. In einigen Ländern sind sie sogar in den Lehrplänen festgeschrieben. In den Ländern, in denen sie nicht in die Lehrpläne aufgenommen wurden, werden ‚Football for Schools‘ und die UNESCO die Notwendigkeit aufzeigen, Abhilfe zu schaffen. In den Ländern, in denen sie aufgenommen wurden, ermöglicht das Programm die Messung der Wirkung von Lebenskompetenzen und unterstützt diese Länder beim Finden von Kontrollmechanismen. Die Rolle des UNESCO-IBE wird darin bestehen, die Lebenskompetenzen in diesen Lehrplänen zu messen“, erklärt sie.

„Mehr als 350 Schulen in Moldawien haben sich bereits mit dem Programm vertraut gemacht, das sowohl Grundschulen als auch weiterführende Schulen umspannt. Dieses Programm hat viele Vorzüge. Vor allem ermöglicht es allen – und überall – Fussball zu spielen. Und es gibt den Lehrern sehr nützliche pädagogische Instrumente an die Hand. In unserem Land nutzen mehr als 600 Lehrkräfte die ‚Football for Schools‘-App. Bei uns ist das Programm also schon ein Erfolg“, so Diana Bulgaru, die Verantwortliche für den Kinderfussball beim moldawischen Fussballverband. „Trotzdem haben wir noch einen weiten Weg vor uns, und dieses Seminar erinnert uns daran. Hier konnte jeder verstehen, mit welchen Hindernissen die einzelnen Länder konfrontiert sind und wie diese Hindernisse umgangen werden können, damit jeder Verband das Programm künftig optimal nutzen kann“, so Bulgaru weiter.

„Dieses Seminar war extrem nützlich“, meint Bryan Joseph, Technischer Direktor des Fussballverbands von Guyana. „Ich habe ein viel besseres Verständnis von ‚Football for Schools‘ und von allem bekommen, was dieses Programm mit sich bringt. Dank dieses Workshops sehe ich mich besser in der Lage, das Ziel von ‚Football for Schools‘ in meinem Land zu erreichen und sogar anderen Ländern beim Erreichen dieses Ziels zu helfen. Mit anderen Verbänden darüber zu sprechen, was mehr oder weniger gut funktioniert, sich über Herausforderungen auszutauschen, über Lösungen nachzudenken – all das hat uns weitergebracht. So können wir alle den grösstmöglichen Nutzen aus diesem Programm ziehen.“ In der nächsten Phase dieses wichtigen Unterfangens muss das von der Technologieabteilung der FIFA entwickelte digitale Überwachungs- und Bewertungstool von den 13 teilnehmenden Pilotverbänden getestet werden, damit es vor dem grossflächigen Einsatz ggf. noch optimiert werden kann.

Football for Schools