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Samstag 18 Oktober 2025, 12:00

Grenzenlose Begeisterung: ehrenamtlicher Einsatz bei drei FIFA-Weltmeisterschaften im eigenen Land

  • Paula Flores zum dritten Mal ehrenamtliche Helferin bei einem FIFA-Turnier in Chile

  • Nach der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2008™ und der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 2015™ nun auch bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2025™ dabei

  • „Ehrenamtliche Arbeit ist sehr befriedigend“, so Flores

Paula Flores lacht, als ihre Kollegen zu klatschen beginnen, als sie erfahren, warum sie interviewt wird. Sie ist die einzige der 808 Helferinnen und Helfer bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Chile 2025™, die schon bei der U-20-Frauen-WM 2008 und der U-17-WM 2015 dabei war.

„Ehrenamtliche Arbeit ist sehr befriedigend. Es ist sehr schön und erfüllend“, sagt die erst 32-jährige Flores auf der Haupttribüne des Julio-Martínez-Prádanos-Nationalstadions in Santiago de Chile. Es geht nicht nur um Fussball, sondern auch um die Lust, zu helfen und etwas beizutragen. Zudem kann man sein Land im internationalen Rampenlicht repräsentieren. Ich würde es gerne auch ein viertes Mal machen.“

Am Anfang der Geschichte steht ein Ball. „Meine ganze Familie ist fussballbegeistert, aber die Liebe zum Fussball kommt von meiner Mutter. Als ich fünf Jahre alt war, gründete mein Vater ein Team mit Müttern, unter anderen mit meiner Mutter. Ich ging an jedes ihrer Spiele. Sie war es auch, die mich erstmals in ein Stadion mitgenommen hat, zu einem Spiel von Ñublense, dem Team aus meiner Heimatstadt Chillán.“

Mexico v Argentina: Quarter-finals - FIFA U-20 World Cup Chile 2025

Flores war erst 15 Jahre alt, als sie erfuhr, dass Chillán einer der Austragungsorte der U-20-Frauen-Weltmeisterschaft war. „Es gab Plakate, aber gehört habe ich es schliesslich von meinem Vater. Es gab eine Art Rekrutierung, zu der er mich mitnahm. Ich wollte unbedingt dabei sein. Ich wurde Platzanweiserin und habe den Leuten geholfen, sich im Stadion zurechtzufinden.“

Der nächste Einsatz sieben Jahre später hatte paradoxerweise nichts mit dem ersten zu tun. „Ich studierte im vierten Jahr Lehramt Englisch, als das Organisationskomitee an meiner Universität Studierende mit guten Englischkenntnissen suchte. Ich habe mich sofort gemeldet“, erinnert sie sich.

Das Nelson-Oyarzún-Stadion in Chillán wurde wieder zu ihrem Zuhause. „Ich betreute die VIP-Gäste in der Loge und in anderen Bereichen. Das war eine andere, aber ebenso bereichernde Erfahrung, weil ich mir neue Fähigkeiten aneignen und mein Englisch anwenden konnte.“

Paula Flores’ accreditations as a volunteer at the FIFA U20 Women’s World Cup Chile 2008 and the FIFA U17 World Cup Chile 2015

Für das diesjährige Turnier ergriff wieder sie die Initiative. „Ich wusste, dass die U-20-WM dieses Jahr in Chile stattfindet, und hatte mich mit meinem Profil bereits wenige Tage nach der Ausschreibung auf der Plattform für ehrenamtliche Helfer beworben. Dann wurde ich zum Bewerbungsgespräch eingeladen und bin nun hier“, erzählt sie, während sie sich für die Fotos bereit macht.

Nach dem bestandenen Auswahlverfahren gab es allerdings ein kleines Problem. „Ich wohne jetzt in Concepción fast 600 Kilometer von Santiago entfernt, wo keine Spiele stattfinden. Ich kann zum Glück aber bei einem Verwandten wohnen. Sonst hätte ich nicht dabei sein können“, sagte Flores, die als linke Aussenverteidigerin in einem Siebnerfussball-Team spielt.

Sie betreut wiederum Gäste. „Neben den VIP kümmere ich mich dieses Mal auch um die VVIP. Es geht darum, den Gästen ein angenehmes Erlebnis zu bieten. Das macht mir grossen Spass“, betont die Englischlehrerin, die nach der WM wieder online unterrichten wird.

Mexico v Argentina: Quarter-finals - FIFA U-20 World Cup Chile 2025

Welches Turnier hat ihr am besten gefallen? „Wahrscheinlich diese U-20-WM ... Es ist eine andere Erfahrung. Ich bin reifer und habe eine wichtigere Rolle. Und dann bin ich in der Hauptstadt, die eine ganz eigene Atmosphäre verströmt, was für jemanden aus dem Süden etwas Besonderes ist. Was gibt es Schöneres, als hier zu sein! Ich habe aber bei allen drei Turnieren wunderbare Menschen getroffen und mich als Person weiterentwickelt.“

Flores würde gerne auch bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Brasilien 2027™ als ehrenamtliche Helferin dabei sein. „Ich muss schauen, wie das Bewerbungsverfahren aussieht, aber es wäre ein Traum. Ich würde auch gerne als Fan hingehen, weil ich den Frauenfussball sehr mag. Nach dem Rücktritt von Alex Morgan würde ich gerne all die Spielerinnen sehen, die ich bewundere: Marta, Alessia Russo, Aitana Bonmatí oder Lucy Bronze.“

Bei ihrem Einsatz schätzt sie besonders die Wertschätzung für die ehrenamtlichen Helfer. „Die Mitarbeiter der FIFA und des lokalen Organisationskomitees zeigen uns, dass wir wichtig sind, und teilen ihr Wissen mit uns. So fühlen wir uns wertgeschätzt und lernen fürs Leben.“