Mittwoch 24 Januar 2024, 22:45

„Riesiger Erkenntnisgewinn“: Rückblick der Nationaltrainer auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™

  • Forum zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Zürich

  • Ideenaustausch unter Trainern und FIFA-Experten zur weiteren Förderung des Frauenfussballs

  • Forum mit Präsentationen der technischen Studiengruppe der FIFA

Das Trainerdasein kann ziemlich einsam sein. Das Forum zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ bot einigen Trainern der weltbesten Frauennationalteams die rare Gelegenheit, zusammenzukommen, sich auszutauschen und zu skizzieren, wie der Frauenfussball sein spektakuläres Wachstum fortsetzen kann.

Die amtierenden Nationaltrainer der 32 Verbände, die im letzten Jahr an der Frauen-WM in Australien und Aotearoa Neuseeland teilnahmen, diskutierten während zweier Tage am FIFA-Sitz in Zürich über Schiedsrichterleistungen sowie taktische und sportliche Belange. Auf dem Programm standen zudem Präsentationen der technischen Studiengruppe der FIFA, die während des Turniers eine Fülle an Daten gesammelt hatte.

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„Wie wir Daten sammeln, ist absolut einzigartig. Niemand sonst kann da derzeit mithalten“, betonte Tom Gardner, Leiter der FIFA-Abteilung für Fussballleistungdaten. „Wir verfügen über ein Team mit 52 Analysten, die bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 für die Datensammlung verantwortlich waren. Bei jedem Spiel beobachtet ein Analyst während der gesamten Spieldauer eine Spielerin. Wir sammeln Daten zu allem, was eine Spielerin tut.“

Pro Spiel sammelte die FIFA rund 15.000 Datenpunkte, indem sie Ereignisdaten mit Trackingdaten anreicherte. „Wir haben so einen kompletten Datensatz, der eine eingehende Auswertung ermöglicht und uns Erkenntnisse liefert, die einen Einfluss auf die globale Fussballentwicklung haben können“, erklärte er.

In seiner Ansprache zur Eröffnung des Forums betonte Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, wie wichtig es sei, wissenschaftliche Erkenntnisse und Expertenwissen optimal zu nutzen. „Die Wissenschaft kann uns dabei helfen, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen. Sie darf uns aber nicht dominieren“, merkte er an und betonte dabei, dass gute Trainer wüssten, wie sie anhand von Expertenwissen und Daten die richtigen Entscheidungen treffen könnten.

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„Menschen mit guter Allgemeinbildung können anhand von Daten von Spezialisten die vier oder fünf Schlüsselkriterien auswählen, die ihnen dabei helfen, richtig zu entscheiden. Die Spezialisten um uns herum müssen uns dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Entscheiden müssen wir aber selbst“, sagte er. FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman dankte den Trainern für deren Beitrag zur bisher besten FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ und erklärte, wie wertvoll deren Einschätzungen für die Zukunft seien.

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„Sagen Sie uns, wenn etwas mühsam war oder mit dem Kalender, der WM oder den Wettbewerben etwas nicht stimmte, weil wir nur so lernen, etwas ändern und uns weiterentwickeln können, während sich auch der Fussball weiterentwickelt und verändert“, erklärte sie.

Für die Trainer war es eine wertvolle und seltene Gelegenheit, sich mit Kollegen auszutauschen. „Ich schätze solche Foren und Seminare, bei denen man wirklich über Fussball reden kann“, sagte Neuseelands Nationaltrainerin Jitka Klimková.

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„Wir haben nicht oft die Möglichkeit, mit Trainern zusammenzusitzen und über den Fussball und unsere Entscheidungen zu diskutieren. Manchmal fühlen wir uns ein bisschen isoliert, weil es in dieser Position unüblich ist, sich mit anderen Trainern auszutauschen und über Taktik und unserer Einschätzungen zu sprechen. Dies ist für uns eine fantastische Chance, einfach über Fussball und eines der bislang besten Turniere im Frauenfussball zu reden. Ich geniesse das sehr. Für uns alle ist das ein riesiger Erkenntnisgewinn.“